Das CloudHQ Rechenzentrum in Offenbach (FRA Campus) ist ein moderner Hyperscale-Campus in der Frankfurter Metropolregion und wurde 2023 in Betrieb genommen. Die Anlage besteht aus zwei Rechenzentrumsgebäuden mit jeweils 56 MW IT-Leistung und verfügt über eine eigene 110-kV-Umspannstation sowie eine direkte Glasfaseranbindung. Mit seiner hohen Leistungsfähigkeit und Infrastruktur bietet der Campus umfangreiche Kapazitäten für internationale Cloud- und Technologieanbieter.
Das Dach wurde als Umkehrdach ausgeführt und erstreckt sich über eine Fläche von 28.000 m². Der mehrlagige Dachaufbau schützt die Abdichtung zuverlässig vor UV-Strahlung, Temperaturschwankungen und mechanischer Beanspruchung. Gleichzeitig ermöglicht die Konstruktion eine witterungsunabhängige Dämmstoffverlegung sowie eine planungssichere Bauzeit – ein entscheidender Vorteil bei Großprojekten dieser Art.
Dachaufbau Umkehrdach von oben nach unten:
Auflast
Wärmedämmung
Zwei Lagen Bitumenbahn
Protectum MCS - Kontaktlage, elektrisch leitfähig eingestellt und verklebt
Protectum MCS - Messpunktleitungen
Bitumenbahn
Unterkonstruktion
Auf dem Dach befindet sich eine aufwändige Stahlkonstruktion, welche die gesamte für den Rechenzentrumsbetrieb erforderliche Technik trägt. Dazu zählen Pumpen, Kühler und umfangreiche Rohrsysteme. Diese Vielzahl an Aufbauten erfordert höchste Präzision bei der Ausführung der Abdichtung sowie eine dauerhaft zuverlässige Kontrolle aller relevanten Anschlussbereiche.
Um sowohl die Bausubstanz als auch die sensiblen technischen Anlagen dauerhaft zu schützen, wurde ein mehrstufiger Ansatz umgesetzt:
Hohe Anforderungen an den Dachaufbau und die Materialqualität
Integration des vollautomatisch messenden Monitoring-Control Systems
Permanente Visualisierung des Zustands der Dachabdichtung
Elektrische Prüfung von Teilabschnitte, unmittelbar nach deren Fertigstellung
In Verbindung mit einer fachgerechten Ausführung durch den Dachdecker gewährleistet dieses strukturierte Vorgehen eine hohe Qualität des Abdichtungspakets.
Zum Einsatz kam das Protectum Monitoring-Control System (MCS) als dauerhaft integriertes Dichtungskontrollsystem. Die installierte Messtechnik ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung der gesamten Dachfläche von 28.000 m². Feuchtigkeitseintritte werden frühzeitig erkannt und präzise lokalisiert, wodurch mögliche Schäden verhindert und der sichere Betrieb des Rechenzentrums gewährleistet werden. Auf diese Weise bietet das System eine verlässliche Grundlage für die langfristige Sicherheit und Funktionsfähigkeit der Gebäudeinfrastruktur.
Die objektspezifisch gefertigten Bandelektroden wurden werkseitig gefertigt, geprüft und gemäß Installationsplan auf der Baustelle verlegt. Die Fixierung erfolgte durch punktuelles Einflämmen in
die erste Abdichtungslage bzw. mittels Heißbitumen.
Alle Abdichtungslagen wurden vollflächig miteinander verklebt. Die elektrisch leitfähig eingestellte Kontaktlage wurde über den Elektroden angeordnet und im Gieß- und Einrollverfahren in
Heißbitumen eingebettet.
Das hier realisierte Umkehrdach bietet neben dem hohen Sicherheitsniveau auch ökologische Vorteile. Ein möglicher Rückbau – etwa bei späteren Anpassungen der Auflasten – ist sortenrein und nachhaltig umsetzbar. Damit erfüllt das System die technisch und ökologisch gestellten Anforderungen.